
"Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen, es bleibet dabei: die Gedanken sind frei."
Dieses Lied bedeutet mir auch heute noch viel, ich singe es weiterhin, auch schon mal schön schief, unter der Dusche....
Doch zurück zu der Anfangsfrage: wie finde ich Freiheit? Ich denke, es kommt sehr darauf an, was man selbst unter "Freiheit" versteht. Der Eine empfindet Freiheit bei einer Fahrt mit einem schnellen Auto auf der Autobahn, der Andere vielleicht beim Besteigen eines Berges, oder vielleicht beim Tauchen im tiefen Meer. All die genannten Dinge sind nichts für mich. Ich fahre nicht gern schnell Auto, auf einem Berg bekomme ich Höhenangst und beim Tauchen wird mir schwindelig. Ich bin eben ein richtiges "Landei", ich liebe den Boden unter meinen Füßen und einen weiten Himmel über mir, den Wind im Gesicht und den Regen auf meiner Haut.
Freiheit ist für mich, dass ich meinen Kindheitstraum von einem möglichst naturnahem Leben in der Natur umsetzen kann. Natürlich habe ich das große Glück und das Geschenk, dass ich " Das Haus auf dem Lerchenbuehl" besitze und dort mit meiner Familie so leben kann, wie ich das schon seit Kindheit an wollte.


Das Betrachten und Erleben der Natur und der Jahreszeiten um mein Haus herum gehört für mich wirklich zum ganz großen Glück und ist die Freiheit im Leben, die ich mir immer gewünscht habe. Auch in meinen Zeiten an der Universität in einer anderen Stadt, hatte ich mir einen Wohnort im Grünen gesucht und entsprechend lange Anfahrtszeiten in Kauf genommen.
Wenn ich heute vor die Haustür trete, dann sehe ich Felder, den Himmel, ich sehe Wolken und spüre den Wind. Das Vorhersagen des Wetters für den Tag gehört auch zu meinen "Lieblingsfreiheiten". Ein Blick in den Himmel, das Erspüren der Windrichtung und ein Blick auf das Barometer, fertig ist meine persönliche "Vorhersage".
Diese "Basis- Bausteine" sind aber auch in einer Stadtwohnung möglich. Nähe zur Natur kann auch ein mit Kräutern gestaltetes Küchenfenster sein, oder das Bepflanzen eines Balkons. Und den Wind spüre ich auch, wenn ich in der Stadt vor die Haustür trete.
Manchmal muss man die "Freiheit" auch suchen und sie zu sich nach Hause einladen. Auch ein geliebtes Buch kann die "Freiheit im Kopf" auslösen.


Allerdings braucht es manchmal auch Zeit, Mühe und viel Arbeit um seinen persönlichen Traum der Freiheit im Leben umzusetzen.
Unter der Woche stehe ich oft um 04.00 Uhr auf, betrachte im Sommer die aufgehende Sonne, trinke eine Tasse heißen Kaffees und dann führt mein erster Gang in den Hühnerstall. Füttern, Wasserbehälter auswaschen und neu befüllen, ausmisten und natürlich die gefiederten Freunde begrüßen. Und trotz der vielen Arbeit noch Zeit und Muße zum Genießen des Lebens haben. Auch mir gelingt das nicht immer. Doch es ist mein tägliches Ziel, meine "Freiheit" zu genießen und zu leben. Selbst wenn es nur wenige Minuten sind, bevor der andere Arbeitsalltag ruft.
Freiheit finden und erleben, ist auch ein Weg, bei dem das Beschreiten des Weges das Ziel ist. Der Weg ist das Ziel. Irgendwo im Weg kommt man an, dann geht es weiter, bis man wieder ein bisschen angekommen ist.
Den Moment, den Augenblick genießen, in sich aufsaugen, die unendliche Fülle und den Reichtums des Lebens erspüren, auch das ist Freiheit.
Dies war nun ein sehr langer Blogbeitrag. Ich hoffe, ich konnte ein bisschen darstellen, was für mich Freiheit bedeutet und wie man eigentlich in jeglichen Lebensumständen Freiheit finden kann.
Ich wünsche Euch allen einen wunderbaren und gesegneten Sonntag.

Kommentar schreiben
Eva (Sonntag, 08 September 2019 11:43)
Liebe Iris, hier hast du ganz wunderbar beschrieben, was Freiheit für dich bedeutet und du hast mir dazu aus dem Herzen gesprochen! Alles Liebe von deiner Kräuter"schwester" Eva