
dass wir uns an der Schwelle vom Spätsommer zum Frühherbst befinden.
Der Garten steht noch in voller Blütenpracht, noch hat kein Bodenfrost die vielen Blumen geschädigt, noch ist es nachts deutlich über Null Grad.
Doch der Boden kühlt durch die niedrigeren Nachttemperaturen aus, die Blumen stellen ihr Wachstum ein.
In spätestens 4 Wochen werden auch meine geliebten Dahlien in ihr Winterquartier in den Keller ziehen. Das bedeutet mühsames Ausgraben der Knollen und das Abschneiden der verbleibenden, meist noch in voller Pracht stehenden, Blütenstände.
Doch der meist riesige, dicke Strauß mit Dahlienblüten ziert dann meinen Erntedank- Tisch. Auch der Herrgottswinkel im Wohnzimmer bekommt dann ein kleines Dahliensträußchen.
Doch das ist jetzt etwas vorgegriffen, noch ist es nicht soweit. Wir befinden uns , wie bereits erwähnt, in der Übergangszeit zum Vollherbst, der phänologisch Mitte September beginnt.
Übergangszeiten haben für mich ihren ganz eigenen Reiz. Das Alte ist noch nicht völlig gegangen und das Neue ist noch nicht richtig angekommen. Es schwingen für mich immer ein bisschen Wehmut (nach dem Sommer) und ein bisschen Sehnsucht (nach dem Herbst) mit.
Ich gestalte Übergangszeiten mit kleinen Ritualen. So bereite ich mich auf die kommende Herbstzeit vor, indem zum Beispiel das Holz für den Kachelofen gekauft wird, das Spinnrad bereit gestellt wird und Apfelscheiben geschnitten und getrocknet werden. Dies sind nur einige Beispiele aus einer großen Fülle.
Den Sommer verabschieden wir "offiziell" am Tag der Tag- Nacht- Gleiche (am 23.09.2019 um 09.50 Uhr, um ganz genau zu sein....) mit einem Feuer auf unserer Feuerstelle im Feld. Meist sind auch Freunde eingeladen, wir sitzen um das Feuer bis spät in die Nacht und rösten Kartoffeln in der Glut. Dazu gibt es meist einen leckeren Beerenfrüchte-Punsch.
Es gibt viele Arten, wie man Übergangszeiten gestalten und feiern kann. Wichtig ist nur, dass man es tut und es auf seine eigene Weise gestaltet. Die Orientierung im natürlichen Jahreskreis ist eine wichtige Stütze in unserer hektischen, schnellen Welt. Wenn man immer alles zu jeder Jahreszeit und auch noch fast zu jeder Tageszeit kaufen kann, dann gehen Orientierung, Erdung und Sinn schnell verloren. Alles verschmilzt zu einem unüberschaubarem Durcheinander, sinnentleert und hohl.
Ich freue mich über Rückmeldungen (unter dem Menüpunkt "Kontakt") zu diesem Thema. Natürlich könnt Ihr mir zu jedem Blogbeitrag schreiben. Ich freu mich darauf!

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