
in der Zeit der Wintersonnenwende unser Weihnachtsfest. Mit der Geburt Jesu kehrt symbolisch und auch phänologisch das Licht in unsere Welt zurück.
Mit dem Adventskranz wird in den dunkelsten Wochen des Jahres das Licht gerufen. Gleichzeitig verabschiedet sich das bald der Vergangenheit gehörende Jahr.
Die immergrünen Pflanzen im Adventskranz und im Tannenbaum symbolisieren den niemals endenden Zyklus des Lebens.
Es ist die Zeit der Rauhnächte, vom 25.12. bis zum 06.01. des neuen kommenden Jahres. In den verschiedenen Regionen Deutschlands werden diese Nächte unterschiedlich begangen. Es gibt viele verschiedene Rituale und Regeln für diese ungewöhnliche und magische Zeit zwischen den Jahren. Allen gemeinsam ist das Ritual der Räucherung von Haus, Hof und Stallungen. Auch im Haus auf dem Lerchenbuehl wird wieder ein Räucherritual anlässlich der Rauhnächte stattfinden.

Die Rauhnächte sind für mich immer eine besondere Zeit. Eine Zeit, die sehr dazu einlädt, innezuhalten und Rückschau auf das fast vergangene Jahr zu halten. Eine Zeit, in der der Rückzug in die Stille und in die Ruhe durch die winterliche, ebenso ruhende Natur vorgebenen wird.
Das große Fest Weihnachten ist vorbei, das Leben in der Natur steht still und ist nach innen gekehrt.
Mir ist es ein Bedürfnis diesen Impuls der Natur aufzunehmen und mich ebenfalls nach innen zu wenden. Und jedes Jahr verspüre ich gleichzeitig die Vorfreude und die Erwartung auf das baldige Wiedererwachen der Natur. Diese Stimmung hilft mir, mein Gespür für das Wesentliche, das doch so manchmal im Alltag verloren geht, wieder zu schärfen und ganz intensiv zu erleben.

Der tägliche Gang in meinen schlafenden, stillen Heilpflanzengarten gehört ebenso zu meinen Rauhnachtsritualen. Gerade wenn die Weihnachtsfeiertage vorbei, das neue Jahr noch Tage entfernt ist, gerade in dieser Zeit des "Dazwischen seins" verspüre ich die besondere Stimmung dieser "Zwischenzeit".
Es lohnt sich dies ruhig einmal selbst auszuprobieren. Es kann auch eine Parkbank in einem Stadtpark in der Stadt sein, wenn kein eigener Garten vorhanden ist.
Sich die Zeit nehmen, sich eine Weile hinzusetzen und zu lauschen, zu spüren und zu sehen. Oft sind um diese Jahreszeit viel weniger Menschen unterwegs, als in den warmen Monaten. Diese Abwesendheit, diese Erahnung von Alleinesein und das Aushalten dessen, kann zu einer tiefen spirituellen Erfahrung werden.

Manche Menschen beginnen auch, in dieser besonderen Zeit, ein Rauhnachttagebuch zu führen. Es hilft dabei, aufkommende Gedanken, Gefühle, auch Ängste, zu sortieren und sich selbst in allen seelischen Tiefen wahrzunehmen und vielleicht auch besser zu verstehen.
Die Stille in der ruhenden Natur kann uns helfen, wieder ganz bei uns selbst anzukommen. Und das ganz ohne Händi-App oder Unterstützung eines "Instagram- Influenzers".
Ich wünsche allen Besuchern und Gästen des Hauses auf dem Lerchenbuehl eine magische und sinnstiftende Rauhnachtzeit.
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