Heute zeige ich, wie man aus der wunderbaren Kapuzinerkresse eine heilsame Tinktur für die kalte Jahreszeit herstellt.
Die genügsame und rankfreudige Kapuzinerkresse gehört mit zu meinen Lieblingsheilpflanzen im Garten. Einmal im Garten ausgesät, möchte sie im nächsten Jahr wieder im Beet erscheinen.
Schon beim Annähern an die Pflanze kann man den leichten Duft des scharfen Senföls schnuppern. Und noch deutlicher steigt er einem beim Ernten der Blüten und Blätter entgegen.
Die Kapuzinerkresse enthält u.a. Senfölglykoside, Benzylsenföl, Flavonide und Carotinoide. Der Wirkstoff Benzylsenföl wurde als pflanzliches Antibiotikum mit breitem Wirkungsspektrum erkannt.
Und da jetzt die kalte Jahreszeit mit Schupfen,- Grippe,- und Erkältungsviren bevorsteht, setze ich jetzt die Tinktur aus der Kresse an, damit wir rechtzeitig zur Erkältungszeit mit einer immunstärkenden Tinktur gewappnet sind.
In meinem Heilpflanzengarten wächst die Kapuzinerkresse am liebsten an einem Platz mit Morgen- oder Abendsonne. Volle Sonnenplätze mag die Pflanze nicht, ihre saftigen, großen Blätter "verbrennen" in der heißen Sonne, zeigen dannAnzeichen von "Sonnenbrand".
Geerntet werden die Blätter und die bunten Blüten. An den Blättern dürfen ruhig noch ein wenig Stiele sein, ebenso an den Blüten.
Sobald die Ernte beendet ist, den Korb schütteln und etwas im Halbschatten stehen lassen, damit alle tierischen Bewohner und Krabbeltiere ausziehen können, bevor die Verarbeitung beginnt.
Falls die Blüten etwas nass sind, einfach auf ein Stück Küchenkrepp legen und mit einem weiteren Stück Krepp vorsichtig abtupfen.
Wenn die Blüten gleich verarbeitet werden, kann man sie auch etwas fester in das Küchenkrepp einwickeln und ein bisschen andrücken. Das nimmt die gröbste Feuchtigkeit aus den Blüten und vermindert die Schimmelgefahr im späterenTinkturenansatz.
Dann geht es an das Zerkleinern der Blüten und der Blätter.
Am besten ein sehr scharfes Wiegemesser nehmen, das ergibt glatte Schnitte im Pflanzenmaterial und vermindert die Schimmelgefahr.
Nach dem Zerkleinern des Pflanzenmaterials, dieses in vorbereitete und beschriftete Schraubgläser füllen und mit 38ig- bis 50ig -prozentigem Alkohol auffüllen.
Den Inhalt mit einer sauberen Gabel sanft umrühren.
Anschließend die Gläser schnell verschließen.
Das zügige Verarbeiten der geschnittenen Kapuzinerkresse ist wichtig, da die gesunden Senföle schnell flüchtig werden. Das kann man auch beim Zerschneiden sehr gut riechen: die Senföle haben einen sehr intensiven, scharfen Geruch.
Die fest verschlossenen Gläser etwa 4 bis 6 Wochen am Fensterbrett (nicht in der prallen Sonne) stehen lassen, ab und zu schütteln und abwarten.
Nach dem Reifen der Tinktur, wird das Pflanzenmaterial durch einen feinen Filter (Kaffeefilter) abgeseiht und das Pflanzenmaterial noch etwas ausgedrückt.
Mit Hilfe eines Trichter in dunkle Flaschen oder schmalhalsige, dunkle Tropffläschchen oder Gläschen füllen.
Die fertige Tinktur wird dann bei Bedarf, mit Wasser verdünnt, eingenommen. Man gibt ca. 20 Tropfen auf ein Glas Wasser.